Wenn man der Jahreszahl glaubt, die auf der Rückseite der Kapelle in Stein eingemeißelt ist, wurde die Kapelle erstmals im Jahre 1827 errichtet.Geschichtlich Interessierte wissen, dass im Jahre 1241 die Ortschaft Eichelsbach mit allen „Zugehörigungen“ von Conrad, Schenk von Clingenberg dem Kloster Himmelthal geschenkt wurde. In unmittelbarer Nähe unserer Kapelle stand der Ziegelhof, eine Himmelthaler Neugründung.
Mit seinen 205 Morgen Land führte der Ziegelhof des Klosters – nachweisbar seit 1509 – unter einem Erbpächter ein eigenständiges Leben. Nach wechselnden Erfolgen, zunächst unter dem Orden der Zisterzienserinnen und dann unter den Jesuiten, wurde schließlich nach dem Verfall der Hofgebäude das Land vom königlichen Schul- und Studienfonds Aschaffenburg, heute Stiftungsamt Aschaffenburg, durch „Erbbestandsbriefe“ im Jahre 1824 an sieben Eichelsbacher Bauern zur Bewirtschaftung übertragen.
So ist zu vermuten, dass die Kapelle von diesen Bauern im Jahre 1827 errichtet wurde, als Andachts- und Gebetsstätte und um den auf dem Felde arbeitenden Bauern Schutz vor Unwettern zu bieten. Über die Entstehungsgeschichte gibt es jedoch keine schriftlichen Unterlagen.
Auch bei der Erforschung vorgeschichtlicher Siedlungsspuren bei Eichelsbach (Erfassung und Öffnung von Hügelgräbern im Wolperich durch E. v. Haxthausen um 1890) wird bei Entfernungsangaben auf die dort stehende Kapelle Bezug genommen.
Offensichtlich war sie nach langer Zeit verfallen bzw. baufällig geworden, denn im Jahre 1905 wurde sie von Joseph Pfeifer aus Eichelsbach wieder neu errichtet. Im Jahre 1951 wurde für die Innenausstattung eine neue Muttergottesstatue gekauft.