Passend zum Thema „Hoffnung“ schickte der Himmel nach wochenlanger Trockenphase am Sonntagmorgen den ersehnten Regen. Erfreulich, dass trotz des ungemütlichen Wetters ca. 180 Gläubige den Weg nach Eichelsbach gefunden hatten. Bereits zum dritten Mal kamen die Pfarreiengemeinschaften des Pastoralen Raumes Elsenfeld, Kleinwallstadt, Sulzbach, Leidersbach zusammen, um einen gemeinsamen Gottesdienst im pastoralen Raum zu feiern. „Weite Räume meinen Füßen“, das inzwischen traditionelle Eingangslied, war buchstäblich zum Greifen, bot doch der Grillplatz in Eichelsbach einen genialen Weitblick.
In das Thema „Pilger der Hoffnung“ führte das Gottesdienstteam mit der Erläuterung des Logos zum Heiligen Jahr ein: vier farbige Figuren, die symbolisch für die Vielfalt der Menschen in den Ländern unserer Welt, aber auch in unseren Gemeinschaften vor Ort stehen, umfangen sich gegenseitig. Sie betonen Geschwisterlichkeit und Solidariät. Die vordere Figur umfängt das Kreuz, das sich den Figuren zuneigt und sich nach unten in einen Anker verlängert - ein Zeichen, dass der Glaube in den Stürmen unseres Lebens ein Hoffnungsanker ist.
Pastoralreferent Holger Oberle-Wiesli führte in seiner Predigt den Gedanken aus, dass unsere Pfarrgemeinden „Pilgerhospize“ sein können, ein Ort, der die Menschen freundlich empfängt, sie zur Ruhe kommen lässt, Wunden versorgt und Kräfte zurückgibt. Wenn wir selber als „Pilger“ unterwegs sind, ist es hilfreich, gut ausgerüstet zu sein und das Notwendige dabeizuhaben: feste Schuhe mit Profilsohle, Rucksack mit Wasser und Proviant, Regen- und Sonnenschutz, eine Wanderkarte und einen Wanderstock. Übertragen auf unsere Lebenssituationen stellen sich die Fragen, welches genau unser Profil als Christen heute in der Welt ist, womit wir uns wieder aufbauen und stärken können, was uns gegen die Widrigkeiten des Lebens schützt, wer uns Orientierung gibt und woran wir uns letztlich festhalten können.
In den Liedern, die schwungvoll dargeboten wurden von der Rücker Singgruppe „Horizont“ unter der Leitung von Jochen Bohlender, kam ebenfalls die Hoffnung zum Tragen, dass wir trotz des weltweiten Unfriedens mutig unter Gottes Führung unseren Weg mit Zuversicht und Entschlossenheit weitergehen können. So kam es auch im gemeinsam gesprochenen Schlussgebet zum Ausdruck: „Mach unsere Schritte fest und unseren Glauben stark“.
Punktgenau zum Ende des Gottesdienstes hatte der Regen aufgehört, sodass viele Besucher wie in den Jahren zuvor die Gelegenheiten nutzten, bei Getränken und Kleingebäck miteinander ins Gespräch zu kommen. Und so hatte man an diesem Vormittag die Erfahrung gemacht, dass auch bei widrigen Umständen positive Eindrücke bleiben: man war unter dem Hallendach zusammengerückt, hatte dem leisen Trommeln des Regens auf dem Dach lauschen können - ein Gottesdienst fast mit Lagerromantik.
Gabi Scherpf